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Ihm kamen sofort zwei weitere Bullen zu Hilfe. Zu dritt schlugen sie ihn mit Knüppeln nieder, bis er sich nicht mehr rührte. Der Demonstrant lag mit dem Gesicht zum Boden. Immer, wenn er sich bewegte, schlugen sie erneut auf ihn ein. Später wurde er abgeführt. Sie prügelten etwa 30 Sekunden auf ihn ein."

"lch ging um ca. 18.30 Uhr in Begleitung auf der Budapester Straße in Richtung Gedächtniskirche. Beim Überqueren des Zebrastreifens zum Breitscheidplatz wurde ich von heranstürmenden Polizisten festgenommen. Zwei Bullen führten mich ab. Einer nahm meinen Kopf in den Schwitzkasten, der zweite drehte meinen Arm auf den Rücken. Auf dem Weg zum Einsatzwagen, ca. 50 Meter entfernt, sagte der eine 'Den machen wir fertig'."

"lch beobachtete, wie ein Mann zwischen dem Neubau und dem Altbau der Kirche hindurchging, in Richtung Zoo-Palast. Ein Polizeibeamter lief von hinten an ihn heran. Er schlug dem Mann mit dem Schlagstock auf den Kopf. Der Mann brach zusammen. Der erste Beamte und zwei weitere, die hinzugelaufen kamen, schlugen auf den Liegenden ein."

Selbst Pressevertretern wurde kein Pardon gegeben.

"ln Ausübung unserer Tätigkeit als freie Pressefotografen befanden wir uns am 15.12. ab 18.30 Uhr am Breitscheidplatz und fotografierten im Auftrag der ... die dort stattfindende Demonstration für eine Freilassung der Hausbesetzer. Gegen 19.30 Uhr hatte die Polizei die Demonstranten in zwei Gruppen getrennt und in Richtung Wittenbergplatz bis zum Europacenter bzw. in Richtung Kurfürstendamm bis vor Wertheim zurückgedrängt. In dem dazwischen liegenden Raum befanden sich zu diesem Zeitpunkt außer Pressevertretern weder Demonstranten noch Demonstranten zurückdrängende Polizeibeamte. Zur selben Zeit waren wir auf der Straßenseite der Gedächtniskirche auf dem Bürgersteig in der Nähe des U-Bahn-Ausgangs Kurfürstendamm. Plötzlich wurden wir von bewaffneten Polizeibeamten in Zivilkleidung festgenommen. Obwohl wir weder Anzeichen machten wegzulaufen, noch Widerstand zu leisten, wurden wir mit unverhältnismäßiger Brutalität zum Einsatzwagen gezerrt. Dabei wurde Herr ... in den Würgegriff genommen, der linke Arm brutal nach hinten verdreht und von zwei Polizisten an den Haaren gerissen. Bei dieser rohen Festnahme erlitt das Kameraobjektiv schweren Schaden und der Blitzfilteradapter mit Zentrierscheibe ging verloren. Desgleichen verdrehten dle Zivilbeamten den linken Arm von ... nach hinten und zerrten ihn an den Haaren in den Einsatzwagen. Dabei wurde vom Blitzgerät die Weitwinkelstreuscheibe abgerissen und das Blitzkabel beschädigt. Im Einsatzfahrzeug beschlagnahmte man uns das gesamte Fotogerät einschließlich Filmmaterial. Außerdem wurden uns die Personalausweise abgenommen. Zur Festnahme sagte einer der Polizeibeamten beiläufig als Begründung, wir hätten an einer verbotenen Demonstration teilgenommen. Auf Grund der ungewöhnlichen physischen und psychischen Bedrohung (Zitat während des Transports: 'Wenn die sich rühren, haue ich denen die Köpfe zusammen') unterließen wir, es, uns zur Sache zu äußern und unsere Identität als Pressefotografen sowie unsere Tätigkeit zur Zeit der Festnahme zu erklären."

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