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oben und unten hin so stark abgerundet ist, daß es unmöglich ist, sich darauf - und sei es nur für Sekunden - zu halten. Danach gibt der Busfahrer Gas (um den Kreuzungsbereich zu verlassen?), und jetzt erst fliegen ein paar Steine. Es ist beobachtet worden, daß ein Typ, ebenfalls maskiert aber mit heller Hose, vor den Bus läuft, vor dem Fahrer hochspringt und versucht, die linke Frontscheibe weiter zu zertrümmern. Dieser Typ läuft aber sofort zurück und verschwindet in der Menge.
Die rechts neben dem Bus herlaufenden Leute versuchen mit Schreien, Klopfen und Steinen den Busfahrer von der Weiterfahrt abzuhalten. Links an dem fahrenden Bus tauchen vereinzelt B... auf. Obwohl sie Klaus unter dem Rad mitschleifen sehen müßten, machen sie keine Anstalten, den Bus anzuhalten. Der Bus fährt weiter und hält erst nach ca. 40 Metern vor dem Eingang der Commerzbank. Jetzt versuchen Leute den Fahrer zu bewegen, den Bus zurückzusetzen, werden aber von den B... vertrieben, die sich erst danach dazu bequemen, den Busfahrer zum Rückwärtssetzen aufzufordern. Der Busfahrer fährt daraufhin um ca. 10 bis 15 Meter zurück und rammt den dort stehenden Bus der Linie 83.
Zwei zufällig anwesende Ärzte sowie ein Medizinstudent eilen zu Klaus und versuchen erste Hilfe zu leisten. Die Ärzte stellen noch Herztätigkeit und Pupillenreaktionen fest, die Arme und der Kopf sind stark verformt. Zwei Minuten später hat das Herz ausgesetzt und der klinische Tod ist eingetreten. Keiner der B... bemüht sich um Klaus, ganz im Gegenteil: Eine B...kette vertreibt knüppelnd die um Klaus stehenden und hinzueilenden Menschen und behindern somit eine erste Hilfe. Die herbeigerufene Feuerwehr kommt erst nach ca. 1/4 Stunde und transportiert Klaus

"Ich beobachtete, wie der Bus über die Kreuzung fuhr, unter der linken Vorderachse (Fahrerseite) lag der Körper des Opfers. Die Person wurde mitgeschleift. An der Ecke Bülow/Potsdamer Straße, als das Opfer schon unter dem Wagen lag, wurde der Bus von der Seite her (von der Fahrerseite gesehen rechts) mit Steinen beworfen (ca. 14.10 Uhr). Als der Bus dann zum Halten kam und langsam zurücksetzte, wurde die Fahrerseite mit Steinen eingeworfen. Als die Polizei das Fahrzeug und den Fahrer schützte bzw. geschützt hatte, kam es zu einer Unterhaltung zwischen der Polizei und dem Busfahrer. Auf Fragen der Polizei sagte der Fahrer, er habe den jungen Mann gesehen und plötzlich einen dumpfen Aufprall wahrgenommen. Aufgrund der die Fahrbahn überquerenden Personen habe er angenommen, es würden Steine geworfen. Er habe daraufhin Gas gegeben. Der Busfahrer hat zu keiner Zeit den Wagen verlassen, sondern hat nach einiger Zeit unter dem Schutz der Polizei das Fahrzeug gewendet und ist in Richtung Kleistpark gefahren. Während meiner Beobachtungen machte der Fahrer keineswegs den Eindruck, er habe einen Schock erlitten. Seelenruhig fuhr er den Bus rückwärts, blickte allerdings zu keiner Zeit auf das Opfer, ich hatte eher den Eindruck, als habe er bewußt weggesehen..."

 

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