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Faschistoide Methoden - faschistoider Wortgebrauch

"Sie brachten uns zum Polizeirevier. All meine Sachen wurden mir dort abgenommen . Dabei sagten sie mir, daß ich stinken würde und eigentlich ins KZ müßte. Dann brachten sie mich in die Zelle. Nach ein paar Minuten brachten sie einen anderen Gefangenen, der den Arm gebrochen hatte (- wie er sagt - von der Polizei). Nach ca. 1 Stunde ging ich zur Toilette. Die Bullen bedrohten mich und schauten nach meinem Kopf, wo sie mich vorher geschlagen hatten. Nach 2 bis 3 weiteren Stunden holten sie mich aus der Zelle. Dann sagten sie mir, daß wenn das ein paar Jahre früher gelaufen wäre, sie mir den Kopf kahl geschoren hätten (das hatten sie mit den Juden im 2. Weltkrieg gemacht) und ich ein schmutziger Homo sei, weil ich mir die Haare blondiert hatte. Dann sagten sie noch, ich solle in den Wald gehen und auf Bäume klettern und so. Danach ließen sie mich frei und zeigten mir den falschen Weg, den ich aber nicht ging."

Einen Tag später, auch am Wittenbergplatz, 23.00 Uhr:

"Polizei stoppt am KADEWE Campingbus. Ca. 15 min später kommt ein Typ an und fragt: 'Ist das hier ein besetztes Auto?' und deutet auf den Campingbus. Antwort: 'Ja, das ist das erste instandbesetzte Auto.'. Daraufhin Gelächter und der Typ sagt: 'Und diese Schießbudenfiguren sollen es wohl bewachen!?' Auf diesen Satz hin wurde er sofort festgenommen. Eine Minute später sind sie mit ihm weggefahren."

 

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