UNICUM: Wo Geisteskräfte sinnvoll walten - welches Fach würden Sie heute wählen bzw. empfehlen und warum?
Aust: Archäologie - weil soviel vergraben wurde und wird.

UNICUM: ... mehr, als unsere Studienweisheit sich träumen läßt: Schlagen Sie bitte ein Studienfach vor, das es noch nicht gibt, aber geben sollte.
Aust: Beschäftigungstherapie für arbeitslose Akademiker.

UNICUM: Ist nur das Wissen ein sanftes Ruhekissen? Was war für Sie in Ihrer Ausbildung besonders wichtig?
Aust: Die nie schlafende Konkurrenz.

UNICUM: Welche Qualitäten sollten Studierende vor allem haben?
Aust: Reiche Eltern.

UNICUM: Welche Eigenschaften vermissen Sie an der heutigen Studentengeneration?
Aust: Wann war `68?

UNICUM: Erst das Vergnügen und dann die Arbeit? Worin liegt der Hauptunterschied zwischen Studium und Beruf?
Aust: ... daß das Berufsvergnügen auch noch bezahlt wird.

UNICUM: Wie könnte das Studentenleben endlich wieder ein "lustiges" werden?
Aust: Make love not war.

UNICUM:"Im ganzen - haltet Euch an Worte". Geben Sie bitte den Studenten ein Motto mit auf den Weg.
Aust: Ohne Preis kein Fleiß.

UNICUM: Das schließt den Bogen. Welche Fragen haben Sie an die Studierenden von heute?
Aust: Warum studieren Sie?

Stefan Aust

Stefan Aust, geb. 1946, Abitur in Stade, 1966 bis 1969 Redakteur bei "Konkret". Seit 1970 Mitarbeiter des NDR, vor allem für "Panorama". Verschiedene Fernsehdokus, u.a. "Tod in Stammheim - der Weg der Ulrike Meinhof" (1976). Autor der Filme "Sag Nein" (1983) und, zusammen mit Volker Schlöndorff und Alexander Kluge, "Der Kandidat" (1980) und "Krieg und Frieden" 1983.
Buchveröffentlichungen u.a.: "Der Baader Meinhof Komplex" (1986), Drehbuch für den Film "Stammheim" (1986egie: Reinhard Hauff/"Goldener Bär" auf den Filmfestspielen Berlin), "Mauss - ein Deutscher Agent" (1988), "Der Pirat" (1989).

Seit 1988 Chefredakteur von "Spiegel TV", seit 16. Dezember 1994 "Spiegel"-Chefredakteur, seit Juli 1995 in der Geschäftsführung von "Spiegel TV".

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