Uppenbergschule Münster

New Message Reply About this list Date view Thread view Subject view Author view

From: saadi@uni-muenster.de
Date: 02/13/00


UPPENBERGSCHULE GERÄUMT!

Am Morgen des 10.2.2000 wurde die ehemals leerstehende Uppenbergschule
nach 41tägiger Besetzung geräumt. Mit einem martialischen
Polizeiaufgebot wurden die 25 anwesenden BesetzerInnen genötigt, das
Gebäude zu verlassen. Der Vertreter der Stadt, Herr Uetz hatte ihnen um
6.00 Uhr mit Anzeige und Zwangsräumung durch die über 200 anwesenden
Polizisten gedroht. Die BesetzerInnen verhielten sich jedoch besonnen
und verhinderten so eine Eskalation. Eine Vertreterin der BesetzerInnen
meinte dazu: „Wir lassen uns auch zu dieser frühen Stunde nicht von
Schägertrupps mit Schlagstöcken und Helmen provozieren. Es ist heute
klar geworden, von wem die Gewalt ausgeht.“ Als die BesetzerInnen der
„Uppe“ gegen 7.10 Uhr das Gebäude verliessen, wurden sie von den
zahlreichen UnterstützerInnen mit lautstarkem Applaus empfangen.
Gemeinsam zogen die ca. 100  Personen zur Steinfurter Straße, wo sie in
einer Spontandemonstration ihrem Unmut Luft machten.
Direkt nach dem Verlassen des Gebäudes durch die BesetzerInnen wurde von
der Stadt mit den Abrissarbeiten begonnen, Fenster wurden eingeschlagen
und Holzplanken aus dem Boden gerissen.

Erst am Vorabend der Räumung wurde der Abriss der Uppenbergschule vom
Rat der Stadt Münster beschlossen. Nur Grüne und PDS widersetzten sich
geschlossen dem Antrag von CDU und SPD. Die Grüne Ratsfraktion hatte in
einem eigenen Antrag gefordert, die Uppenbergschule für zwei Jahre den
BesetzerInnen zur Verfügung zu stellen, da die Aufstellung des
Bebauungsplan eine Nutzung des Geländes nicht vor diesem Zeitpunkt
vorsieht. Stattdessen drohe nun für lange Zeit eine eingezäunte
Schutthalde. „ Mit einer schnellen Räumung sollten wohl Fakten
geschaffen werden, offenbar hat man Angst vor einer weiteren Integration
eines freien sozialen und kulturellen Zentrums ‘Uppenbergschule’ im
Kreuzviertel.“ stellte eine Sprecherin des BesetzerInnenrates fest.
Bestätigung dieser These sahen die BesetzerInnen auch in dem
Verhandlungsverhalten der Stadt. So erschien die Rechtsdezernentin zu
einem vereinbarten Gesprächstermin am 1.2. nicht. Stattdessen wurde
wenige Tage später ein Nachricht mit dem Angebot geschickt, die über
1000 qm der Uppenbergschule gegen einen 65qm kleinen Raum an der
Grevener Straße einzutauschen. Die Besichtigung bestätigte laut eines
Besetzers die Vermutung, daß „dies kein ernstgemeintes Angebot sein
kann“.

Trotz dieser Entwicklung wollen die BesetzerInnen ihr Projekt, ein
selbstverwaltetes Zentrum zu errichten, weiterhin forcieren. In
vielfältigen Aktionsformen wollen sie ihr Anliegen auch in Zukunft
publik machen. Zitat einer Besetzerin: „Die Uppe war erst der Anfang!“



---------------------------------------------------------------------
Voor afmelden, e-mail kraken-post-unsubscribe@dvxs.nl
Voor overige commando's, e-mail kraken-post-help@dvxs.nl


New Message Reply About this list Date view Thread view Subject view Author view

This archive was generated by hypermail 2b29 : 02/13/00 CET