Besetzer haben das Geld [iso-8859-1] für das Boumann-Haus fast zusammen (fwd)

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Date: 07/07/00


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Date: Fri, 07 Jul 2000 10:53:58 +0200
From: Miklas Weber <miklas@dasburo.com>
Subject: Besetzer haben das Geld [iso-8859-1] für das Boumann-Haus fast 
    zusammen

7. Juli 2000  Berliner Zeitung  Brandenburg

Besetzer haben das Geld für das Boumann-Haus fast zusammen

Potsdamer Arbeiterwohlfahrt bürgt für Kredit / CDU will das verhindern

Martin Klesmann

POTSDAM. Die ehemaligen Besetzer des Boumann-Hauses im
Holländischen Viertel haben gute Chancen, das Objekt in der
Kurfürstenstraße 5 doch noch für 400 000 Mark zu kaufen.
Unerwartete Unterstützung erhielt der jüngst gegründete
Hausbesetzer-Verein "Viva Boumann s - Straße der Jugend e.V."
nämlich jetzt von der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die
Awo und ein weiterer noch unbekannter Verein erklärten sich
bereit, für einen Bankkredit in sechsstelliger Summe zu bürgen.
Damit könnten die Hausbesetzer doch noch den vom jetzigen
Eigentümer Frank Schuster geforderten Bonitätsnachweis
einreichen, das Haus erwerben und nach ihren Vorstellungen
einrichten. 

Schuster, hauptberuflich Gastronom im Potsdamer Filmmuseum,
will die Verhandlungen mit den Hausbesetzern noch in dieser
Woche zum Abschluss bringen. "Die jungen Leute haben das
Haus in einem guten Zustand hinterlassen", sagt er, "wenn das
Haus leer gestanden hätte, wäre es in einem erheblich
schlechteren Zustand." Das denkmalgeschützte Backsteinhaus
direkt am Nauener Tor war 1992 besetzt und nach einem Brand
im Flügel in der Nacht zum 1. Juni von der Polizei geräumt
worden. Im Anschluss war es in der Potsdamer Innenstadt zu
tagelangen Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und der
Polizei gekommen. Das Boumann-Haus wird seitdem rund um
die Uhr von der Polizei bewacht. Eine erneute Besetzung soll
verhindert werden. 

Vor einer Woche hatte sich dann der Hausbesetzer-Verein
gegründet, mit dem Ziel, die Gelder für den Kauf des
Boumann-Hauses aufzubringen. "Eine Bankenfinanzierung ist
inzwischen so gut wie klar", sagt der ehemalige Besetzer
Sebastian Weise, heute Vorstandsmitglied des
Hausbesetzer-Vereins. Die Gemeinnützigkeit dieses Vereins muss
noch vom Amtsgericht bestätigt werden. Hausbesetzer Weise
wünscht sich für die Kurfürstenstraße 5 eine gemischte Nutzung:
"Ein Hausflügel zum Wohnen und ein Flügel für das Arbeiten an
Projekten." 

Die Potsdamer Awo-Chefin Angela Basekow rechtfertigt die
Unterstützung der zumeist jungen Vereinsmitglieder. "Die
Jugendlichen haben sich ein Ziel gesetzt", sagt sie, "das finde ich
gut, und deshalb wollen wir einen möglichen Hauskauf durch den
Verein." Den Potsdamer CDU-Landtagsabgeordneten Wieland
Niekisch empört die hausbesetzerfreundliche Haltung der Awo.
"Die Arbeiterwohlfahrt hat der gesamten Breite der Gesellschaft
zu dienen", sagt er, "jetzt unterstützt die Awo einen Verein, der
sich extra zu dem Ziel des Hauskaufs gegründet hat. Das hat doch
nichts mit Gemeinnützigkeit zu tun." Der
CDU-Landtagsabgeordnete bereitet nun eine Anfrage an
Landesregierung und Potsdamer Stadtverwaltung vor: "Die sollen
mal erklären, wieso sie die Awo mit öffentlichen Geldern
unterstützen." 

Befürworter des Hauskaufes verweisen indes auf das Waschhaus
in der Schiffbauergasse. Das ehemals besetzte Haus ist jetzt ein
legalisiertes Jugendzentrum und als Veranstaltungszentrum recht
populär. Niekisch hält dagegen: "Ich kenne das aus
Berlin-Kreuzberg. Hausbesetzer haben damals die Häuser gekauft
und machten dann auf privaten Biedermeier." 





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