From: squatter (squatter@dds.nl)
Date: 13 November 17:32 uur
verslag ontruiming Ladronka in Praag door de mensen van de Koepi (Berlijn)
bron: http://squat.net/koepi/
kijk voor meer info ook op http://www.ladronka.cz/
Am Morgen des 9.11. wurde, völlig überraschend für die BewohnerInnen, das
besetzte Prager Wohn- und Kulturzentrum Ladronka geräumt. Dabei wurden 4
Leute vorübergehend festgenommen, die sich jedoch inzwischen wieder auf freiem
Fuß befinden. Das Eigentum der BewohnerInnen wurde beschlagnahmt und zum
Teil bis heute noch nicht zurückgegeben. Nach der Räumung wurde einem
Symphatisanten des Ladronka von der Polizei aufgelauert.Er wurde derart
zusammengeschlagen, dass er bis heute im Krankenhaus liegt. Die Bullen bestreiten
diesen "Vorfall", von Seiten des Opfers sind rechtliche Schritte eingeleitet.
Das Ladronka gibt es seit mehr als 7 Jahren. Es ist Wohnraum für ca. 15 Leute und
ein in seiner Größe und überregionalen Bedeutung nicht zu ersetzendes
Kulturzentrum für Prag, das ironischerweise europäische Kulturhauptstadt Europas
2000 ist.
Die Räumung steht im krassen Widerspruch zur rechtlichen Situation des Ladronka.
Seit 1994 gibt es eine Übereinkunft zwischen der Stadt und dem Ladronka,die den
BetreiberInnen die Möglichkeit des Aufbaus und Betriebes des Zentrums rechtlich
zusichert. 1999 gab es Versuche von Seiten der Stadt die Vereinbarung einseitig zu
brechen. Das hierzu angestrengte Gerichtsverfahren ist noch nicht abgeschlossen !
Als offizieller Räumungsgrund wird von der Stadt Stromklau vorgeschoben.
Nebenher soll es auch eine ominöse Unterschriftenliste der NachbarInnen geben, die
eine Räumung verlangt hätten. Abgesehen davon, dass niemand diese Liste bis dato
gesehen hat, ist ihre Existenz sehr unwahrscheinlich. In der Vergangenheit hatten
sich die AnwohnerInnen wiederholt auf die Seite des Ladronka gestellt.
Vielmehr beteht ein offensichtlicher Zusammenhang mit den Anti-IWF Protesten
im September.Die bereits im Vorfeld und im noch mehr im Nachhinein betriebene
Hetze durch Politik und Medien haben das politische Klima und die Einstellung
großer Teile der Bevölkerung gegenüber linken Bewegungen nachhaltig verändert.
Der für die Räumung hauptverantwortliche Lokalpolitiker Martin Dvorák
kandidierte für die Senatswahlen in Tschechien am gestrigen Sonntag (12.11.). Der
Senat ist die 2. Kammer des Parlaments. Der Verdacht liegt nahe, dass sich einmal
mehr ein Politiker auf Kosten anderer mit populistischen Maßnahmen zu profilieren
versucht hat. Die illegale Räumung des Ladronka muß rückgängig gemacht werden !
Dazu gibt es vielfältige Protestaktionen.Am gestrigen Sonntag gab es eine
Kundgebung in der Prager Altstadt mit ca 400 TeilnehmerInnen.Die nunmehr
obdachlosen BewohnerInnen haben dazu Zelte mitgebracht um in der Innenstadt zu
übernachten und somit auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Im Verlaufe der
nächsten Woche wird es diverse Konzerte und andere kulturelle Ereignisse
zugunsten des Ladronka geben.Für den kommenden Freitag ist eine grosse
Demonstration mit der Forderung nach sofortiger Rücknahme der illegalen
Räumung in Prag geplant. Aufgrund der für die BewohnerInnen äußerst stressigen
Situation sind uns bis zum jetzigen Zeitpunkt keine detaillierten Infos über
Orte/Zeitpunkte bekannt. Um auf dem Laufenden zu bleiben, geht am besten auf die
Ladronka-website. http://www.ladronka.cz .
WE LOVE PRAGUE BUT WE HATE CAPITALISM !
(Transparent in der KÖPI, Berlin)
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