From: hj (oioioi@pz.nl)
Date: 28 Feb 2002 20:08 uur
Hausbesetzer behaupten sich
Räumung des Zentrums »El Palomar« in Barcelona verhindert
Am Mittwoch verhinderten rund 400 Hausbesetzer die Räumung des sozialen
Zentrums »El Palomar« in Barcelona. Ein Gericht hatte zuvor entschieden, daß
das stadteigene Gebäude geräumt werden müsse. Mehr als 50 Bewohner und
Freunde des seit fünf Jahren besetzten Palomar hatten sich im Haus
eingeschlossen und wollten mit »passivem Widerstand« die Räumung verhindern.
Einige hatten sich vom Dach abgeseilt, andere sich am Eingangstor
festgekettet. Vor dem Haus fand zeitgleich eine Solidaritätskundgebung mit
über 350 Sympathisanten statt. Wer fehlte, war die Polizei. Obwohl eine
Wache der Policía Local in derselben Straße liegt, beschränkten sich deren
Aktivitäten auf das Regeln des Verkehrs. Als im angrenzenden Parkhaus ein
kleines Feuer ausbrach, zeigten sich die anwesenden Polizisten vollends
überfordert. Damit ließen diese auch die dritten Räumungsgelegenheit
verstreichen, nachdem der zuständige Richter bereits zwei Termine im
Dezember vergangenen Jahres angesetzt hatte.
Das Problem liegt bei der noch nicht ganz geklärten Zuständigkeit der
verschiedenen Polizeibehörden. Für Räumungen besetzter Häuser ist generell
die zentralspanische Policía Nacional zuständig; für städtische Gebäude
allerdings die Lokalpolizei. Letztere hat jedoch nicht die Mittel, um eine
größere Räumung durchzuführen. Ihr Aufgabenbereich beschränkt sich grob auf
das bearbeiten von kleineren Verkehrsunfällen und das Schreiben von
Strafzetteln. Daher beließen es die »lokalen« Polizisten am Mittwoch beim
Zuschauen. Sie warten nun ab, ob bis zu einem Folgetermin die Ausdauer der
Besetzer nachläßt.
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