TIPS FÜR HAUSBESETZER/INNEN |
Dies ist ein Text, den wir beim Advisory Service für Squatters (ASS) in England gefunden haben. Er ist sehr spezifisch auf die Zustände in Großbritannien zugeschnitten.
Hausbesetzen ist noch legal |
Trotz der Einführung der Criminal Justice Act, ist das besetzen von Häusern noch legal. Ein Haus besetzen heißt, ein leeres Gebäude übenehmen um darin zu wohnen und dies ist für viele eine Notwendigkeit. HausbesetzerInnen haben die selben Grundrechte wie jede andere Person, und können nicht geräumt werden olme daß die HausbesitzerInnen ein zivilrechtliches Verfahren einleiten.
Irgendwas finden |
Es gibt tausende leerstehende Gebäude, einige sind offentsichtlicher als andere. Die offensichtlichsten sind die mit Stahltüren, die schwierig aufzubrechen sein können, aber verbrettete Fenster oder ein generell verlassenes Aussehen sind ein gutes Zeichen. Seh Dich um und frag andere. HausbesetzerInnen vereinigungen und die ASS haben Listen von leerstehenden Anwesen, aber sie müssen sich auf andere verlassen um sie aktuell zu halten. Versichere, daß das Gebaude wirklich leer ist vor Du igendwas tust. Wenn Du ein Haus suchst, ist es am besten sich eins ausmisuchen das schon lange leersteht, d.h. ein bißchen heruntergekommen ist. Du wirst vermutlich langer drin bleiben können.
Rein kommen |
Du kannst in viele leerstehende Gebaude einfach reingehen, da sie nicht mehr einbruchssicher sind durch Vandalismus. Es ist eine Strafttat in ein leeres Gebaude einzubrechen wenn Du irgendwas tust, was als Sachbeschädigung gelten könnte. Die Polizei kann Dich theoretisch vorher nur festnehmen wenn sie Dich „bei der Tat" erwischen, z.B. wenn Du ein Brecheisen in der Hand hast, oder wenn es ZeugInnen gibt.
Mit der Polizei umgehen |
Wenn die Polizei ankommt, öffne die Tür nicht sondern sprich durch den Briefschlitz zu ihnen. Erkläre daß Du kein Einbrecher bist sondern daß du dort wohnst weil du sonst nirgendwo hast. Sag nicht, daß Du eingebrochen bist. Sag daß Du vorbeigelaufen bist und die Tür war auf.
Sei höflich aber entschlossen. Sobald du irgendwo dim bist und „gesicherten Zugang" hast (d.h. Dein eigenes Schloß an der Tür), ist die Hauptgefahr der Verhaftung und gerichtliche Veffolgung vorbei. Versuche die Vordertür so schnell wie möglich einigermaßen zu sichern (d.h. das Schloß auswechseln oder verriegeln).
Werm die Polizei drauf besteht, reinzukommen, sag ilmen daß keine Straiftaten stattfinden und daß sie Dich in Ruhe lassen sollen. In dem unwahrscheinlichen Fall daß Du verhaftet wirst, rufe RELEASE an (0171-603 8654) und die werden Dich mit einer Rechtsanwältin/einem Rechtsanwalt in Verbindung setzen. Du hast das Recht jemand anzurufen. Die Polizei muß Dich innerhalb 24 Stunden freilassen oder Dich anklagen. Du mußt ihnen nichts weiter als Deinen Namen, Deine Adresse und Dein Geburtsdatum nennen.
Drinbleiben |
Schick Dir selber einen Brief, das genugt der Polizei als Beweis daß Du dort wohnst.
Versuche in den ersten Wochen so oft wie möglich jemand drin zu haben, besonders falls vorher Bauarbeiten dort stattfanden. Es ist oft gut, eine Kopie der „Section 6" der legalen Anweisung in der Nähe der Tür zu haben, falls die BesitzerInnen vorbeikommen und versuchen, sich das Haus wieder anzueignen indem sie so tun als wüßten sie nicht daß jemand da wohnt. Es ist illegal falls sie versuchen reinzukommen wenn Du dort bist und es nicht willst. Sie können dafür strafrechtlich verfolgt werden.
Wenn alle doch mal das Haus verlassen müssen, laß ein Radio laufen um den Eindruck zu erwecken jemand sei da. Erklare jeder interessierten Person, daß Du obdachlos bist und ein legales Recht dazu hast leerstehende Anwesen zu besetzen. Es ist gut sich relativ ruhig zu verhalten in den ersten Wochen bis die NachbarInnen sich an Dich gewöhnt haben. Normalerweise mischen sie sich nicht ein.
Wem gehört das Haus? |
Wenn Du sofort was brauchst, kümmere Dich nicht so sehr darum, herauszufinden wenn ein Haus gehört vor Du es besetet – tuæs einfach. Ansonsten, oder sobald Du drin bist, kann es nützlich sein, das zu wissen. Behalte alle Briefe, besonders für frühere MieterInnen da sie Dir eine Vorstellung davon geben können, wem das Haus gehört und wieso die MieterInnen gingen. All diese Informationen könnten Dir helfen, länger im Haus zu bleiben tails Dein Fall vor Gericht geht - rufe die ASS an für mehr Informationen.
Ein Maklerschild am Haus heißt daß es vermutlich jemand privat gehört. Das regionale Planungsbüro („local planning department") hat Akten über alle eingegangenen baulichen Anträge für jede Adresse im Viertel. Diese Akten sind der Öffentlichkeit zugänglich und sind meist alphabetisch nach Straße oder Blockbezeichnung geordnet. Jeder Antrag wird den Namen des Beantragenden d.h. des Besitzers oder Makiers nennen.
"Her Majestyæs Land Registry" hat ein offenes Register der Eigentumsregelungen aller Anwesen was Du einsehen kannst für £5. Du wirst das Formular 313 brauchen, was Du von Büchereien kriegen kannst, oder rufe ihr zentrales Büro an unter 0171 917 8888. Oft ist es am eintachsten NachbarInnen zu fragen wem was gehört.
P.I.O.s |
P.I.O. steht für "protected intending occupier" (jemand der/die einziehen will und gesetzlich geschützt wird, und ein Recht darauf hat einzuziehen) - Section 7 des 1977 Criminal Law Act. P.I.O.s können Dich drankriegen ohne daß Du vor Gericht gehen kannst.
Ein echtes P.I.O. ist entweder ein Mieter/eine Mieterin. Ein/e MieterIn für eine Sozialwohnung muß ein Zertifikat vorweisen das ihren Status beweist. Ein/e private MieterIn muß eine eidesstattlich unterschriebene Erklärung haben. Alle P.I.O.s müssen sofort einziehen können.
Ein P.I.O heißt nicht automatisch daß Du geräumt wirst. Es gibt verschiedene legale Verteidigungsmöglichkeiten und Argumente die gegen P.I.O.s verwendet werden können.
Gerichtliche Verfahren |
Früher oder später wirst Du eine Vorladung fürs Gericht bekommen. Gehe immer hin, besonders wenn es um das nene „Interim Possession Order" geht, daß als Ergebnis haben kann daß Du nur 24 Stunden Zeit hast auszuziehen oder Dir eine Verhaftung droht. Vor Gericht sollen die BesitzerInnen aufzeigen, daß sie ein Recht auf das Anwesen haben und Du nicht, und es gibt verschiedene Arten dies anzufechten. Rufe die ASS so schnell wie möglich an, die Dir Hilfe bieten können. Die ASS haben viele Jahre lang Efahrungen dabei gesammelt Gerichtsverfahren in die Länge zu ziehen oder sogar Mietverträge auszuhandeln, und sie haben einen Computer mit allen den Argumenten drauf.
Sich anschließen |
Es wird normalerweise in Deinem Interesse sein, Gas und Strom legal anzuschließen. Wenn Du es nicht tust, kannst Du schnell wieder abgeschaltet werden oder des Stromdiebstahls bezichtigt, und manche Stadträte haben dies angewendet um Leute zu räumen.
Strom |
Du soltest zum lokalen Elektrizitatsladen (z.B. Seeboard oder L.E.B.) gehen und mußt da vermutlich ein Formular ausfüllen. Oft verlangen sie einen Mietvertrag außer werin Du ihnen ein sauberen Vertrag mit dem Elektrizitätswerk von Deinem letzten Wohnsitz vorzeigen kannst. Es kann besser sein, zu einem Laden zu gehen in einem Viertel wo seltener Häuser besetzt werden und zu sagen. Du arbeitest in der Gegend und hast keine Zeit zum lokalen zu gehen. Manchmal genügt auch ein Anruf
Sag ihnen nicht daß Du HausbesetzerIn bist, da sie Strom nicht anschliessen müssen und es vielleicht nicht tun. Rufe die ASS an für mehr Informationen falls Du Probleme hast. Es ist ähnlich mit Gas, meist aber einfacher.
Für mehr Informationen, besorg Dir das Squatters Handbook £1 (+39p post) von der ASS
Adressen |
die aufgeführten Gruppen sind nützliche Anlaufstellen für Infos, die Dir Ärger ersparen können oder Räumung vermeiden.
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