früher der aus dem Osten des Reichs, heute der aus dem Westen, aus der BRD.

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Wer von Spekulation spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen.

Der erste große Spekulationsboom entwickelte sich nach dem letzten von Deutschen gewonnenen Krieg, dem von 1870 / 1871: die sogenannten Gründerjahre, finanziert vom Kriegsverlierer, Frankreich, verwandelten Berlin in einen einzigen riesigen Bauplatz.

"1875 hatte die Stadt 825000 Einwohner. Wo einst das Köpenicker Feld gelegen hatte, wurde eilends. von Spekulanten Luisenstadt aus dem Boden gestampft. Für die Spekulation auf Hausbesitz war es typisch und günstig, daß das Preußische Steuerrecht nicht die Höhe der Mieteinnahmen besteuerte, sondern - groteskerweise die Länge der Straßenfront. So kamen die Häuser von damals, die Straßen von damals zu ihrem Gesicht: die Vorderhäuser sind schmal, sie stehen ... in einer Flucht, und hinter den schmalen Vorderhäusem schließen sich drei, vier, ja fünf Hinterhäuser, Hinterhöfe an. Die Preußische Bauordnung besagte nichts über Licht, Luft, Hygiene, Mindestwohnraum, sie bestimmte lediglich, daß - in einem Hinterhof eine Feuerwehrspritze wenden können muß ... Mit diesen unmenschlichen Miet-, Wohn- und Arbeitsverhältnissen bezahlten Berlins Proletarier den beispiellosen Boom der Gründerzeit, die explosionsartige Vermehrung des Reichtums dieser Stadt und ihrer Besitzer. Dieser Boom ... gleicht dem der Metropolen in der Dritten Weit, in denen plötzlich Bodenschätze Reichtum hervorbringen, Reichtum, unermeßlichen für wenige, unsagbare Armut für andere, die in den Außenbezirken der Großstädte leben und, sich ungemein vermehrend durch ständige Landflucht, den Lohn drücken ..."

(aus: Peter-Paul Zahl, DIE GLÜCKLICHEN,
Berlin 1979)

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Das Proletenviertel in der Großstadt: Dritte Weit in der Ersten.

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Aber auch die Zeit nach einem verlorenen Krieg ist Hoch-Zeit für Spekulanten. Die Sozialdemokraten wären die letzten, aus Vergangenheit, 70 /71, Krieg und Frieden zu lernen: Spekulation 1981 ist ebenso gewinnträchtig wie vor hundert Jahren. Bereichert Euch!, rufts nach wie vor. Baut teure Häuser, denn die Differenz zwischen der sogenannte Kostenmiete und der vom Mieter tatsächlich bezahlten trägt der Staat, d.i. der Steuerzahler, d.i. der Lohnsteuerzahler, d.i. der Prolet. Müßig, die "Bauskandale" aufzuzählen' - Mosch, Kressmann-Zschach, Garski, Steglitzer Kreisel, Stadtautobahn, Schlangenbad, ICC - das Bauen selbst wurde zum Skandal. Dies System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

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Nach acht Jahren Knast ging ich während des dreitägigen Hafturlaubs zum ersten Mal wieder durch Berlin-Kreuzberg. Nur schwer konnte ich ein Heulen unterdrücken; es war bestürzend, was ich da sah: was Hitler und sein Weltkrieg nicht vermocht hatten, schaffen heute die Spekulanten. Ein Stadtteil stirbt.

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Ein Stadtteil stirbt - und wehrt sich.

 
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