Nachdem die Auseinandersetzungen um Wohnungsnot
und Hausbesetzungen seit ungefähr 1982/83 stagnierten bzw. sich
stark auf die Kiefernstraße konzentriert hatten, kommt im Jahre
1990 wieder etwas Bewegung in der Stadt auf. In diesem Jahr
arbeiten relativ viele Wohnungsnot- und
Anti-Umstrukturierungs-Initiativen in Düsseldorf.
In dem Koordinierungsgremium ‘Treffen der Wohnungsinitiativen
in Düsseldorf’ [1500]
arbeiten u.a. die folgenden 10 Gruppen und Initiativen mit:
BürgerInneninitiative Wohnen statt IHZ, Bürgerinitiative
Derendorf zur Rettung des ehemaligen Kasernengeländes,
Bürgerinitiative gegen Grund- und Mietspekulation an der
Erkrather Straße, Arbeitskreis Alternativplanung IHZ, AStA der
Fachhochschule Düsseldorf, Initiative namenlos-wohnungslos,
Initiative keine Bebauung des Annaspielplatzes,
Schutzgemeinschaft Neue Heimat geschädigter Mieter, SDAJ [1501], Wohnprojekt Neusser
Str. 65 sowie etliche BürgerInnen, die keiner Initiative
angehören. [1502] Die im
Abstand von zwei Wochen im ZAKK stattfindenden Treffen dienen vor
allem dem Informationsaustausch und der Planung gemeinsamer
Aktionen. Aber auch inhaltliche Diskussionen werden geführt und
Stellungnahmen - beispielsweise zu den Koalitionsvereinbarungen
zwischen CDU, CSU und FDP (auf Bundesebene) bzw. deren
Auswirkungen auf die kommunale Wohnungs- und soziale Situation -
erarbeitet.
Die Arbeit von einzelnen Initiativen soll im folgenden anhand der
kurzen Darstellung der BürgerInneninitative ‘Unterbilk Uns!’
(die nicht in der Koordinierung vertreten ist) und der
drei Initiativen gegen das IHZ (von denen zwei in der
Koordinierung mitarbeiten) beschrieben werden. [1503]
[1500] Im Folgenden auch kurz Treffen oder Koordinierung
genannt.
[1501] Sozialistische Deutsche Arbeiter Jugend.
[1502] Vgl. Einladung ‘Treff Wohnungsinis’, 20.12.90.
[1503] Wir verweisen an dieser Stelle auf die Kapitel C. IV.
2.5 und C. IV. 2.6, in denen wir die Planungen und Bebauungen in
diesen zwei Gebieten dargestellt haben.