ruiming wagenplatz kassel - aktuelles (fwd)

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From: ox@squat.net
Date: 09/15/00


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Urteil zur Räumung des Wagenplatz K18 in Kassel verkündet

Am 11. August wurde das Urteil im Zivilverfahren wegen der Räumung des
Wagenplatzes K18 verkündet. Die Gesamthochschule hatte gegen zwei
Personen geklagt, die sie für BewohnerInnen hielt. Die beiden sollten
zusammen 60.000.- für die Räumung 1997 bezahlen. 60.000 sind es zwar
nicht geworden, aber Richterin Brem hielt nach dem zweijährigen
Verfahren immerhin etwa 15.000.- der Forderungen der GhK für berechtigt.
Damit sind sogar noch Posten hinzugekommen, denn nach dem 1.
Verhandlungstag im Oktober 1999 betrachtete die Richterin lediglich
Kosten, die nach der Räumung entstanden, als angemessen: Den Abtransport
der beiden Bauwagen, die Stellplatzmiete für das einwöchige Unterstellen
und die Bewachung der Wagen durch ein privates Sicherheitsunternehmen.
Hinzugekommen sind nun noch Kosten für das Erstellen eines zusätzlichen
Bauzaunes und das Planieren der Zufahrt, damit die Tieflader die Wagen
nach der Räumung auch abtransportieren können. Insgesamt sollen die
beiden Beklagten jetzt 13.150.- gesamtschuldnerisch übernehmen sowie
1.281.- für den Abtransport ihres eigenen Wagens.
Um es schönzureden, könnte mensch das Urteil als einen Gewinn
betrachten, immerhin hat die GhK nur 26% ihrer Forderungen durchsetzen
können. Daher muß sie letztlich auch die Anwalts- und Gerichtskosten
übernehmen. Dennoch ist das Urteil ein Symbol, wie mit alternativen
Wohn- und Lebensformen umgegangen wird. Richterin Brem wollte sich
innerhalb des Prozesses auf keinerlei politische oder moralische
Argumentationen einlassen. So blieb unberücksichtigt, daß die
BewohnerInnen vor der Räumung mehrfach öffentlich ihre
Gesprächsbereitschaft signalisiert haben und klarstellten, es nicht zu
einer Räumung kommen lassen zu wollen. Auch das Angebot, am Morgen der
Räumung die Wagen selbst wegzuziehen (was der Einsatzleiter der Polizei
angenommen hätte), fand keine Berücksichtigung bei dem Urteil.  Die GhK
hat sich also mit ihrer Starrköpfigkeit durchsetzen können. Durch den
Baubeginn hat sie einen Sachzwang geschaffen, der eine Räumung
legitimieren sollte.
Die Rechnung ist aufgegangen. Die BewohnerInnen haben einen Teil des
Geldes schon zusammen, viele Leute haben gespendet oder
Solidaritätsaktionen gemacht. Noch immer fehlen aber einige Tausend, so
daß die Spendenkampagne neu aufgerollt wird. Wer also bisher gezögert
hat und das Urteil abwarten wollte: Ihr könnt jetzt spenden...
(Spendenkonto J. Laube, Kontonr. 1003920694, BLZ 52050353, Kasseler
Sparkasse). Außerdem gibt es seit zwei Wochen den Soli-Sampler gemeinsam
auslöffeln zu kaufen, den ihr in Kassel in der Hafenbar oder im Café
Desasta bekommen könnt.




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