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Freilassung der Inhaftierten
Erklärungen von IBA und ZlP Ausschuß

WIR BRAUCHEN PREISGÜNSTIGEN WOHNRAUM IN BERLIN

SOFORTIGE FREILASSUNG DER INHAFTIERTEN!

In einer ohne Gegenstimme verabschiedeten Erklärung des Kreuzberger ZlP Ausschusses zu den jüngsten Demonstrationen. werden Verwaltung, Justiz und Polizei sowie die Instandbesetzer aufgefordert, den um Vermittlung bemühten Zeit- und Spielraum zu verschaffen, die erforderlich sind, daß es zu neuen Verhandlungen statt zu neuen Auseinandersetzungen kommt. Es wird betont, daß "zur Verbesserung des Verhandlungsklimas alle Möglichkeiten zur Freilassung der bisher Inhaftierten genutzt werden.

Zu den Auseinandersetzungen hat sich ebenfals die Internationale Bauausstellung (IBA) geäußert. In der Erklärung der Mitarbeiter wird die bisherige Sanierungs- und Abrißpolitik aufs schärfste kritisiert. Wörtlich heißt es:

In den Aktivitäten der Instandbesetzer drückt sich teilweise ein anderes Wohnbedürfnis aus als es bisher die Norm war." Allen Wohnbedürfnissen müsse jedoch Rechnung getragen werden". Als Ursache für die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit werden die benachteiligte Stellung der ausländischen Bewohner, die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Jugendlichen und eine desolate Umwelt benannt.

Zur Arbeit des seit Anfang der Woche tätigen Vermittlungsausschuß in Sachen Hausbesetzungen heißt es, daß seine Tätigkeit durch die Mitarbeiter der IBA in jeder erdenklichen Weise unterstützt wird. Die Mitarbeiter meinen jedoch, daß die Verhandlungen nicht auf einzelne Gruppen beschränkt bleiben und nicht unter Zeitdruck gestellt werden dürften. Der Ausschuß sollte um die Mitglieder der Betroffenenvertretung erweitert wer den. Alle Verantwortlichen fordert die IBA auf, ,ihren Verhandlungsspielraum voll zu nutzen, um die Freilassung der Inhaftierten zu erreichen. Als praktische Hilfe dazu bieten IBA-Mitarbeiter persönlich Kautionsbeträge und Hilfen zum Wohnsitznachweis an.

taz

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