gelt und schlenkert davon. Der Kleine lallt: Zieht endlich ab! - Na und, fragt Manuela heftig, was willst du damit sagen?

Daß sich andre, brubbelt Jochen - warum ist mein Mund belegt wie nach viel zuviel Rhabarber? - das erst angeeignet haben, während wir, zischt Jochen leise, längst wieder der Ansicht waren, Milltanz sei nur noch leeres Ritual.

Jetzt hat sich der Kleine in seinem Sofa lautlos erbrochen, jetzt wird die Stimme, hört Manuela, von Jochen flach, sie sieht, die Knochen treten jetzt unter seinen Augen gelb, aber eckig vor. Der Mond scheint häßlich zu pulsieren, der dünne Hund schleicht beklommen zwischen den stillen Häusern umher. Als wir, pfeift Jochen und merkt, seine Stimme kippelt am Kehlkopf und wird weiß, glaubten zu wissen, was Politik sei, hatten die anderen ihre Sprache, die Steine für sich erst gerade entdeckt. Aktionen, faucht er, wären Begriffe, hieß es nicht immer wieder so? Möglich, meint Manuela leise, nahezu unhörbar, möglich ist das schon.

Doch während die alte Dame ruhig zu ihnen herüberwinkt und anschließend ohne Eile in einer Baugrube versinkt, und während der Kleine sich kraftlos zurückkippen läßt in die Couch - In Köpenick, denkt Jochen verwundert und schüttelt ergeben seinen Kopf, stürzt sich mit Ach und Weh die Dahme in die Spree - und während der Hund nahe der Hauswand erschrocken seinen Schatten verbellt, und während der Mond wie ein törichter Bube über dem grauen Viereck klebt, sagt Manuela bitter: Du irrst dich, du irrst dich trotzdem, nicht wir haben den Anschlag, weshalb auch immer, machen wolln, und haben danach bei den Bullen geredet, sondern er.

Wir fahren ihn ins Krankenhaus, sagt Jochen, jetzt sehr ruhig, der Rest ist mir egal. Und während sich der Hund mit angstlich eingezogenem Schwanz vor seinem eignen Schatten duckt, und während Manuela ärgerlich losgeht, um einen Wagen zu besorgen, und während die Wanne geduldig wartet, dem Glücklichen schlägt keine Stunde, und während eine weiße Frau auf spitzen Hacken gegenüber durch die beleuchtete Hofeinfahrt tickelt, und während die Einsamen an den Theken der halbleeren Kneipen die Nacht aushandeln, das Nässen am Hals sei der Atem des Jägers, und während Jochen den Kleinen vorsichtig hin zur Durchfahrt trägt und sich, es war ein Fehler, noch einmal umsieht, und während der Platz nur daliegt, leer wie die Stadt im Sommer, hängt der Rauch der kleinen Feuer zwischen den verkohlten Zelten, unnütz und bitter wie Worte, wenn sie dir gesagt hat: Vorbei.

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