zwischen 1970 und 1980 gingen in allen wirtschaftszweigen 10% der arbeitsplätze
verloren. im verarbeitenden gewerbe 31%, im baugewerbe und handel je 23%. leicht
zugenommen haben nur die arbeitsplätze im dienstleistungssektor. und wäre
nicht der öffentliche dienst, wo um 25% mehr arbeitsplätze geschaffen
wurden, dann gäbe es nicht um 100.000, sondern um 160.000 arbeitsplätze
weniger zwischen 1970 und 1980. und da kommt die cdu und will die arbeitsplätze
im öffentlichen dienst abbauen. soll sie ihren beitrag zum 'kampf gegen
die arbeit' doch leisten ... aber das ist noch lange nicht alles: die existenzunsicherheit
der ausländer und ihrer kinder (das sind 230.000 menschen) hat sich mit
der situation auf dem arbeitsmarkt und mit dem 'ausländererlaß' verschärft.
lehrer und schüler werden zunehmend diszipliniert. die leistungen der krankenhäuser
werden vermindert (1000 bettenstreichungen). und jetzt soll es auch noch den
80.000 sozialhilfeempfängern an den kragen gehen, deren unterstützungssätze
gerade noch erhöht wurden. sie sollen ausgesiebt werden. es sind hunderttausende
menschen, die in diese konflikte gezogen werden. oft in mehrere gleichzeitig.
es gibt widerstand in diesen konfliktfeldern, streiks und demos. aber der cdu
ist es gelungen, diesen widerstand von der bewegung abzukoppeln. und die bewegung
selbst mit ihrer ideologie der 'politik der 1.person' hat gar nicht groß
versucht, über die wände ihrer häuser hinauszusehen. hat sich freiwillig
als 'kleine, radikale minderheit' stilisiert. und daß obwohl die anhaltenden
sympathien für sie in der bevölkerung nicht zu übersehen sind.
worüber sich sogar
die verschiedenen meinungsumfragen nicht hinwegmogeln können: im mai und
im dezember 1981 zeigten über 50% 'verständnis' für die hausbesetzer,
was immer das auch ist. im märz '82 sprachen sich 86% (gegen lummer und
springer) für eine 'friedliche lösung' aus. klar, dieser umfragenzauber
ist ein fauler zauber. aber er läßt sich nicht im sinne des senats
gebrauchen - das allein ist schon überraschend ...
so sieht es heute aus mit
der bewegung. containment, aber trotzdem ist noch allerhand vorhanden. im großen
und ganzen ist es schon seit längerer zeit ungeil geworden. dennoch: es
hätte nicht so kommen müssen und es muß nicht so bleiben. es
gab in der bewegung ansätze zu einer s p a ß g u e r r i l l a. die
hätten ihr ermöglichen können, aus dem ghetto auszubrechen und
sich auf die sozialen konflikte um sie herum auszuweiten. das
klingt vielleicht etwas seltsam. es wird ein ungewohntes, aber kein falsches
bild sein, das ich von der bewegung zeichnen werde. wenn es vielleicht überraschend
sein wird,