auch auf der grünen woche' meldeten sich die geschlachteten schweine anfang
februar zu wort. mit dem transparent: 'hausbesetzung muß sein - das weiß
heut jedes schwein'.
und die hunde - zweifellos priviligierte tiere in berlin legten sich sogar mit
der fdp an. diese klägliche, gerade deshalb aber recht amüsante partei
hatte mit müh und not die 5% bei den wahlen geschafft. gerade nochmal ins
parlament gekommen, begannen einige senatoren die cdu-minderheitsregierung, zu
tolerieren. trotz aller im wahlkampf hinausposaunten töne von der unverbrüchlichkeit
der sozialliberalen koalition. das ist die parlamentarische basis, auf der die
cdu seitdem erstaunlich fest im
sattel sitzt. als es dann um den berliner haushalt ging, wollten sich diese fdp-parlamentarier
irgendwie profilieren. irgendeine 'bedingung' stellen. ohne deren erfüllung
sie den cdu-haushalt nicht tolerieren könnten. aber gleichzeitig so geartet,
daß es nicht allzu schwer sein würde, sie zu erfüllen. so kamen
sie auf die geistreiche idee, eine erhöhung der hundesteuer zu verlangen.
da schlugen die hunde aber zu: vor einem fdp-büro fand sich ein großer
haufen hundekot.
nicht nur zur bewegung im ganzen, auch zur spaßguerrilla hat die 'taz'
ein gespanntes verhältnis. die schweine auf der 'grünen woche' waren
ihr immerhin ein foto wert. als die schweine dagegen die banken beschissen haben,
brachte die 'taz' nichts davon. so hält sie
es mit der mehrzahl der spaßguerrillaaktionen. oder sie berichtet falsch.
oder mit randnotizen, die wie seitenfüller wirken und übersehen werden.
wie bei der hundescheiße vor dem fdp-büro. oder sie titelt elegant:
'mäuse und mollies im kaufhaus', wie bei der 'maf'-aktion bei karstadt. weil
gleichzeitig in göttingen durch einen anschlag auf karstadt ein 'schaden
in der höhe von l00.000 und 200.000 dm' entstanden ist.
'sachschaden' ist auch der titel, den die 'taz'
ihrer häuserkampfdokumentation gegeben hat. das sind schwimmversuche auf
der 'b.z'-welle. fehlte
gerade noch, daß die 'taz' mit dem ihr zur
verfügung stehenden größeren apparat jene im stil einer fußballtabelle
aufgemachte zusammenstellung ergänzt und verbessert hätte, die in der
'radikal' erschienen
ist. da waren die bewegungen verschiedener städte nach der jeweils verursachten
schadenssumme gereiht. dabei kokettiert die 'taz' nur mit der 'gewalt'. genauso
wie sie auf der anderen seite mit 'vernünftigen' verhandlungslösungen
für die besetzten häuser kokettiert. am 29.7.81 kam eine gefälschte
extra-ausgabe der 'taz-berlin' heraus. darin jubelten die einschlägigen redakteure
über nach 'achtmonatigen geheirnverhandlungen endlich abgeschlossene nutzungsverträge
für 17 häuser'. die nach zweimonatiger dauer 'eventuell' verlängert
werden könnten. der eine der karikierten redakteure reagierte sehr säuerlich.
er schrieb am nächten tag, daß gegen die armen 'taz'-schreiberlinge
schließlich und endlich rund 20 ermittlungs- und strafverfahren anstünden.
zwischen oktober '80 und august '82 wurden 92 spaßguerrillaaktionen bekannt.
also etwa eine pro woche. die große mehrzahl dieser aktionen, etwa 40%,
lassen sich der rubrik 'theater' zuordnen. beispiele werden wir noch kennenlernen,
ebenso beispiele für die zweite große gruppe (25%): schreiben mit gefälschtem
briefkopf, gefälschte zeitungen (wie z.b. die 'taz'fälschung vom 29.7.81)
usw.. die dritte gruppe (10%) sind 'grafik'-aktionen -zeichnungen, plakate usw..
wahrscheinlich gab es weit mehr aktionen dieser form als die paar, die von mir
erfaßt wurden. zu dieser form von aktionen zählen ja die vielen sprühaktionen.
etwa ein viertel aller aktionen ließen sich nicht in die gruppen 'theater',
'gefälschte schriftstücke' und 'grafiken' einordnen - z.b. die oben
erwähnten 'tieraktionen'. und viele aktionen spielen auf mehreren dieser
ebenen gleichzeitig. eine fülle von spaßaktionen gab es z.b. im februar
1981. wenn ich mir nicht die mühe gemacht hätte, sie zusammenzustellen,
hätte ich das selbst nicht geglaubt. obwohl ich ein äußerst unregelmäßiger
leser der 'b.z.' bin und auch nicht viel öfter glotze gucke. bevor ich diese
aktionen aufliste aber ein paar erinnerungen, wie's damals so aussah.
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